Die Stadt Minden war bereits im Mittelalter ein politisch und wirtschaftlich bedeutendes Zentrum mit weitverzweigten Handelsbeziehungen. Das Planungsgebiet der heutigen Fußgängerzone mit Bäckerstraße, Scharn, Marktplatz und Obermarktstraße ist die historische Hauptachse und Einkaufsstraße der Stadt. Mit dem neuen Stadtboden wird die Chance ergriffen, die historische Bedeutung und Weltoffenheit der Stadt in Material und Gestaltung zum Ausdruck zu bringen. Mit der überfälligen Neuordnung der Funktionen im Straßenraum verbindet die Stadt den Wunsch, den Einzelhandel in der Altstadt zu stärken. Neben der Steigerung der stadträumlichen Qualität der historischen Straßenzüge geht es dabei vor allem um die Offenheit und Bespielbarkeit des Raums, die Herausarbeitung der stadtbildprägenden Punkte entlang der Fußgängerzone und die barrierefreie Nutzung des topografisch bewegten Stadtbodens. Der homogene Stadtboden bildet dabei einen vornehmen Teppich, der in den engen Straßenabschnitten durch die Natursteinrinne und durch einen taktilen Leitstreifen gegliedert wird. Die abschnittsweise versetzte, „tanzende“ Rinne zeichnet die Krümmung der historischen Raumkanten in der Oberfläche nach. Besondere Platzsituationen werden durch Kleinpflasterfelder aus Bestandsmaterial oder wassergebundene Decken akzentuiert.
Die Neugestaltung wurde im Rahmen der, durch die Forschungsinitiative »Zukunft Bau« des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) geförderten Forschungsarbeit „Visuelle Barrierefreiheit durch die Gestaltung von Kontrasten“ (Prof. Dipl.-Ing. Irene Lohaus, Technische Universität Dresden) wissenschaftlich begleitet:
Stadt Minden
2012 – 2018
Neugestaltung von 8 Straßen, Straßenabschnitten und Plätzen im Zusammenhang mit der Fußgängerzone in Minden
HOAI LP 1-8
1. Preis Beschränkter Realisierungswettbewerb
Eine Auswahl unserer Projekte finden Sie im Archiv.